Die Mikrobiologische Therapie

Monokausal ERFORSCHT

Evidenz ist heute ein zentraler Begriff einer leitliniengestützten Medizin. Evidenz lässt sich in den von der Wissenschaft definierten Grenzen immer dann signifikant nachweisen, wenn einfache Ursache-Wirkung-Beziehungen vorliegen. Naturheilkundliche, regulative Verfahren bewirken individuell unterschiedliche Effekte in der Beeinflussung eines Krankheitsprozesses. Diese lassen sich mit den vorhandenen medizinisch akzeptierten Scores oft NICHT im Rahmen dieser Signifikanzgrenzen nachweisen. Dennoch haben viele Studien Effekte ergeben, die naher dieser 5%-Zufallswahrscheinlichkeit liegen. Das gilt auch für zahlreiche Versuche, die Effektivität einer Mono-Präparat-Behandlung in der Mikrobiologischen Therapie nachzuweisen.

Für Coli-Bakterien haben klinische Studien unter anderem eine Wirksamkeit bei Diarrhoe sowie bei Obstipation ergeben, als auch eine Gleichwertigkeit zu Mesalazin bei der Behandlung von CED. Ebenso ist die Wirkung bei Reizdarm klinisch nachgewiesen. Für Bakterienlysate gibt es ebenfalls positive Studienergebnisse bei der Behandlung des Reizdarms. Für Enterokokkus faecalis liegen erfolgreiche Studien zur Senkung der Rezidivrate bei wiederkehrender Sinusitis und Bronchitis vor. Gerade bei akuten Infekten der oberen Atemwege kann auch aus den Erfahrungen des AMT eine Mono-Therapie mit Symbioflor 1®, dem einzigen am deutschen Markt verfügbaren Produkt, sehr erfolgreich sein.

Dr. E. Schreiber-Weber
Dr. E. Schreiber-Weber

Praktisch ANGEWENDET

Während bis Anfang der 90er Jahre nur rudimentär eine Diagnostik der “Darmflora” zur Verfügung stand, hat sich mit der modernen Mikrobiomforschung auch eine deutlich bessere, an der ärztlichen Praxis orientierten Stuhldiagnostik entwickelt.

Auf Basis der alten Diagnostik hat sich im Laufe der historischen Entwicklung ein therapeutisches Phasenschema herauskristallisiert. An deren Entwicklung waren die AMT-Gründer Hans Kolb und Hans-Peter Rusch maßgeblich beteiligt (s. Geschichte). Daher wurde auch sehr früh ein auf die flüssigen Zubereitungen der Firma Symbiopharm abgestimmtes Phasenschema angewendet.

Die Diagnostik diente weitgehend der Entscheidung, ob dieses Schema bei einem Patienten angewendet werden sollte, oder nicht. Die heutige Diagnostik eröffnet uns hingegen eine Fülle von Therapieoptionen. Dennoch ist die Grundidee eines längerfristigen, abgestuften therapeutischen Vorgehens nach wie vor aktuell. Die Weiterentwicklung des Therapiekonzeptes lässt sich heute am deutlichsten an den Abweichungen der Dosierungsempfehlungen zum Beipackzettel erkennen. Um eine weitere Individualisierung zu ermöglichen, finden Sie hier das alte Standard-Phasenschema in einem neuen modularen Aufbau. Jedes Modul umfasst einen Zeitraum von 4 Wochen und ermöglicht damit eine individuelle Anpassung in allen drei Behandlungsabschnitten.